Kleidersucht 2 - Das Origamikleid


In regelmäßigen Abständen schaue ich mir meine Schnittmusterhefte durch, auf der Suche nach dem nächsten Projekt. Nicht weil ich Langeweile hätte, oder nicht wüßte was ich als nächstes nähen möchte.
Nein, einfach weil es mir Spaß macht auch alte Hefte durchzuschauen und dann festzustellen, das noch so viele Schnitte genäht werden wollen. Ich überlege dann welcher Stoff zu welchem Schnitt passt, ob ich evtl. sogar einen Stoff da habe oder diesen kaufen müsste - die Planung eines Nähprojektes empfinde ich als sehr spannend und inspirierend.
Nicht immer kommt das dabei heraus was ich ursprünglich überlegt hatte und der Stoff, den ich für die jeweiligen Schnitte plane - egal ob gekauft oder aus dem Bestand, findet manches mal auch eine andere Verwendung.

 Bei diesem Kleid war es anders. Es geht um das Modell 153 aus der Burda 02/2013 (es gibt scheinbar kein Bild bei burdastyle.de???)



Schon lange bin ich immer wieder an dieser einen Burda und dem Designerstück hängen geblieben.

In der Zwischenzeit habe ich aus dieser Burda aber bereits 3 andere Modelle genäht. Und mindestens 1 steht noch aus. Damit ist diese, mit der April2013-Ausgabe  der Spitzenreiter für nachgearbeitete Modelle.



Da es sich hier um ein recht aufwändiges Teil handelt, bin ich irgendwie so 1,5 Jahre drum herumgeschlichen. Entweder gab es keinen Anlass (oder es war schon zu spät) oder mir fehlte die richtige Stoffidee.

Im letzten Jahr kam noch dazu, dass ich mich irgendwie nicht richtig rangetraut habe. Und zwar nicht ganz grundlos.

Nachdem ich für eine Bekannte ein Kleid genäht habe - aus extrem dünnem gekreppten Georgette - habe ich an mir gezweifelt. Nicht nur der Stoff war eine Herausforderung, sondern auch noch die Vorstellung was für ein Kleid gewünscht war - einen Schnitt gab es nämlich nicht und dann natürlich auf Figur und, und, und
Das Kleid war am Schluß Tragbar und ok, aber ich war nicht wirklich zufrieden mit mir und wusste, es geht besser
Und damit war mein Ehrgeiz erwacht.  Nach einer Industrielehre vor über 30 Jahren und zwischenzeitlichem rumgefuddel,  möchte ich nun mehr Handwerk und  richtig "schön" nähen! Nicht mehr schnell, huschhusch und vor allem vorerst nicht mehr für Andere. (Bis auf gelegentliche Änderungen ab und an und Teile mal für mein Tochter oder meinen Freund)

In Haus kamen somit u.a. neue Bücher, aber auch das Internet hilft  und nun habe ich zusätzlich noch Craftsy entdeckt - die Kurse sind meines Erachtens wirklich gut. Und ich lerne täglich dazu!

Zurück zum Kleid: es gab endlich mal einen Anlass, zu dem auch etwas Eleganteres passte - nun fehlte natürlich der richtige Stoff. Ich wurde einfach nicht fündig. Daher habe ich mir erst einmal das Kleid Harrislee von Schnittquelle herausgesucht. Dafür war Stoff vorhanden und der Schnitt war auch da.
Als dann unser Stoffdealer Ausverkauf wegen Umzug hatte habe ich ihn gesehen- den Stoff für Modell 153, ein mattes Lila mit Stretchanteil, Satinbindung - wie für das Kleid gemacht.

Schnell noch den Schnitt aus der Burda (ich glaube der war grün - echt furchtbar- kann ich nur tagsüber mit ausreichend Licht auskopieren) kopiert und zugeschnitten. Wirkfutter hatte ich auch noch passend, was will man mehr.

Das Futter war schnell zusammengenäht und anprobiert - nach langer Zeit mal wieder ein Schnitt der auf Anhieb passte (wie ist das passiert???)

 Also konnte der Stoff zugeschnitten werden. Ein vorheriges Ändern am Schnitt wäre wirklich schwierig gewesen, durch die Faltenlegung und daher war meine Hoffnung (und auch ein wenig Angst) das Futter und Kleid gleichermaßen gut passen groß.

 Spannend war die Faltenlegung. Mit den Beschreibungen in den Burdas stehe ich auf Kriegsfuss, meist brauche ich die auch nicht, aber hier war das schon etwas anders. Also saß ich da, Beschreibung, Bild und zugeschnittenes Teil vor mir und habe erst einmal gesteckt.
Es war wirklich ein schöner Prozess, wie aus einem recht unförmigen Teil dann das Kleid entsteht.
Erst einmal alles zusammengesteckt und gaaaaaaaaanz vorsichtig angezogen - schauen ob es passt.




Dann alles nacheinander vorsichtig zusammengenäht.
Stückchen für Stückchen

Nahtverdeckter Reißverschluß rein und Futter verstürzt.


 Und dann war es soweit fertig, hier ein Bild auf der Madame - das Futter ist noch nicht gekürzt.

Ich war/bin mit mir zufrieden.

Jetzt aber der Supergau - der Anlass war nicht mehr da - da wir hätten 750km (eine Strecke) fahren müssen und am Wochenende vorher bereits diese Strecke hin und zurück gefahren sind - haben wir uns entschlossen nicht nocheinmal zu fahren, es war einfach zuviel und für die Strecke zu kurz der Aufenthalt.

Nu' stand ich da, hatte 2 Kleider und wusste nicht wann ich die anziehen sollte - so ein Mist.
Da wir hier neu sind und zu weit weg von Zuhause, ergibt sich nicht so häufig ein Gelegenheit elegantere Kleider auszuführen. Das Harrislee ist ja bei entsprechendem Wetter auch im Alltag und auf der Arbeit tragbar, aber dieses wunderbare Designerkleid von Paule Ka.???

Ein paar Wochen später hatte aber eine Kollegin Ihre Hochzeitsfeier, zu der dann doch unvorhergesehen aus dem Kollegenkreis eingeladen wurde - da konnte ich das Kleid dann doch noch tragen. 
Anstatt der Schleife habe ich aus dem Stoff und noch vorhandenen Perlen eine kleine Brosche gebastelt (ein Schleife zum Wechseln gibts aber auch) und mit einer Broschennadel befestigt.

die Haare wurden aufgehübscht - Anleitung aus dem Internet (was würde ich nur ohne machen )

und so bin ich dann los ==>

ich hoffe, man kann es einigermaßen erkennen.  Fotomäßig bin ich nämlich immer noch nicht weiter. Es gibt immer noch Bilder mit dem Handy, da die Spiegelreflex meines Freundes und ich noch nicht so gut miteinander können. Das jemand im richtigen Moment Bilder von mir macht ist scheinbar auch ein Problem, so bleibt mir nur dieses.

Sollte ich noch ein Foto von der Hochzeit (oder einem anderen Anlass) bekommen, auf dem es gut/besser zu sehen ist, werde ich Bilder nachreichen. 

Das ganze war im Juli,
im August sind noch 3 weitere Kleider dazugekommen, allerdings reine Sommerkleider (auch alle Burda) - doch bei diesen Temperaturen?? Anfang September geht es nach Andalusien, da kommen die Teile in den Koffer und hoffentlich gibt es dann richtig schöne Urlaubsfotos.

Mein neues Projekt ist ein Bombshell Dress - unter der Anleitung von Gretchen Hirsch in einem Craftsykurs. Dazu dann zu einem späteren Zeitpunkt.

Spätestens jetzt habe ich gemerkt das mir Bügelkissen fehlen. Allerdings habe ich bis vor kurzem auch nicht gewusst das es sowas gibt. Und obwohl ich schon so lange nähe - irgendwas ist da an mir vorbei gegangen....... Dank Internet, Foren, Blogs, Craftsy - lerne ich täglich dazu!






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